ein rätselhaftes Wind-Musikinstrument aus grauer Vorzeit....
Wer
schon einmal Jean-Marc Soyez' Roman "Der Wolfsziegel"
gelesen hat, der wird sich inmitten dieser Lektüre eines kalten
Schauers nicht erwehren können ...
Die Geschichte spielt in
Zentralfrankreich zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts und handelt
von den Bewohnern einer Handvoll Gebirgsdörfer im Winter. Ein
Schlechtwettereinbruch mit Sturm und viel Schnee überrascht die
Bauern. Seit Menschengedenken ist nicht mehr so viel Schnee gefallen;
die Leute werden unruhig. Dann ist da plötzlich eines Nachts der
"Wolfsziegel" auf dem Dach zu hören, ein
geheimnisumwittertes Warn-Instrument das die Dachdecker in alten
Zeiten in die Häuser einbauten ... Die Bewohner, durch den
tiefen Schnee praktisch von der Außenwelt abgeschnitten, beginnen
sich auf den Angriff der Wölfe vorzubereiten, der Ausgang des
Kampfes ist ungewiss ...
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Steinhaus
in den Cévennen in Mittel-Frankreich. Ein "Wolfs-Ziegel" |
Noch nie habe ich bei meiner mehrmonatigen Suche nach diesem Wind-Musikinstrument, das der Wolfsziegel im weitesten Sinne ist, so große Schwierigkeiten gehabt, an Informationen zu kommen. Obwohl das Wort Wolfsziegel in der Umgangssprache Süddeutschlands bekannt ist, war dieses Wort in keinem der größeren deutschen Wörterbücher/ Konversationslexika etc. mit weiß-nicht-wieviel hunderttausend Stichwörtern zu finden gewesen ...
Es gibt offensichtlich auch heute noch geheimes "Wissen", das nur mündlich überliefert wird ...
Das Instrument, offensichtlich in das Dach der
Bauerngehöfte eingebaut, diente den Bewohnern als Warninstrument und
mußte vor allem im Winter funktionieren. Es bestand entweder aus
besonders geformten Dachziegeln, oder aus einer Kombination so daß
ein Hohlraum entstand, der beim Anblasen flötenartig tönt, oder aus
einer bereits vorgeformten, tönernen Äolsflöte, die an exponierter
Stelle in das Dach zwischen die Dachziegel gesetzt wurde.
Wäre
das Instrument direkt auf der Dachfläche angebracht, würde es im
Winter sicher nicht funktionieren, weil es auf der Dachfläche von
Schnee bedeckt wäre und somit nicht vom Wind erreicht würde.
Deshalb wurden zu diesem Zweck Firstziegel und Giebelziegel
verwendet.
An jedem Punkt der nördlichen Hemisphäre ist den
jeweiligen Bewohnern eine bestimmte Windrichtung bekannt, die
schlechte Witterung mit Sturm und Schnee bringt, meist nördliche/
östliche Windrichtungen.
Also mußte der "Wolfsziegel"
auf diese Windrichtung ausgerichtet sein; das heißt, er durfte nur
dann ertönen, wenn Wind aus der "Schlechtwetterrichtung"
kam und zudem noch besonders stark war.
Die Drachenflöten
bespielsweise benötigen alle eine Windgeschwindigkeit von mindestens
etwa 30 Stundenkilometern. Je nach Gestaltung des "Wolfsziegels"
liegt die "Ansprechgeschwindigkeit" noch wesentlich höher.
Kürzlich kamen dankenswerterweise von M. Michel Midy, der ein richtiges Wolfsmuseum in Frankreich (Adresse: Musée du Loup (Itinérant) «Patrice Alric»; Château de l'Étang - 71 bis, rue de la Fouchardière 86100 Châtellerault; Tél.:+0033(0)549217450) betreibt, Informationen über die französische Version des "Wolfsziegels", dort analog "tuile à loup" genannt. M. Midy schreibt Folgendes:
"Es handelt sich um ein Wind-Instrument, dessen Vorkommen in einem breiten gebirgigen Band vom südöstlichen Zentralmassiv bis zur Auvergne belegt ist, mit einem Hauptvorkommen in den Cévennen im Departement Lozère und Haute-Loire.
Es ist ein Dachziegel oder "une lauze" (Schieferartige Natursteinplatte als Dachdeck-Material, je nach Gegend unterschiedliches Material, z.B. Glimmerschiefer-, Granit- oder Kalksteinplatten), der von Schlitzen oder Löchern durchbohrt ist und auf dem Dachgiebel oder dem Dachfirst des Gebäudes aufgestellt wird. Je nach Gebiet sind die Natursteindachplatten entweder roh oder von Steinmetzen behauen und haben häufig die Form einer Sonne, eines Sterns oder eines Hahns. Im Departement Lozère zum Beispiel bestehen sie aus Granit; die Löcher oder Schlitze sind oft in Gestalt eines christlichen Kreuzes angeordnet.
Verschiedene Arten von Wolfs-Ziegeln
Der Wind, der sich in den Öffnungen des nach Nord-Osten oder sogar nach Osten ausgerichteten Wolfsziegels verfängt, produziert ab einer gewissen Windgeschwindigkeit ein charakteristisches Pfeifen. Dieses Geräusch zeigt an, daß der gefürchtete, aus Sibirien kommende Wind (kontinentale Kaltluft) zu wehen beginnt.
Einfacher Wolfs-Ziegel
mit 4 Wind-Löchern
Dieser Wind kündigt Schnee und große Kälte an
und weht in der Regel mehrere Wochen.
Diese Bedingungen treten
im Januar und Februar auf: «Oh weh, er kommt aus Osten!» sagte in
seinem Dialekt ein Cévennen-Bauer, der keine meteorologischen Karten
kannte. Dagegen äußerte er sich ganz anders, wenn der kalte, rauhe
Wind aus Norden einsetzte. Denn der Bauer hatte keine Angst vor dem
Nordwind, da dieser selten von Schnee begleitet wird und auch nicht
so lange anhält wie der Ostwind.
Während dieser großen Unwetter beginnen die wilden Tiere der Berge unter Kälte und Hunger zu leiden. Die Beutetiere zeigen sich nicht mehr und infolge des Nahrungsmangels in den Wäldern sind die Wölfe gezwungen, sich den Bauernhöfen und Dörfern zu nähern.
... Dies bedeutet großes Unglück für alle freilaufenden Hunde, streunenden Katzen, Hühner und auf den Weiden zurückgebliebenen Schafe....
Der Wolfsziegel dient als indirektes Warn- oder Ankündigungsinstrument um den kurz bevorstehenden Einfall der Wölfe zu signalisieren und nicht etwa dazu, sie zu erschrecken oder sie fernzuhalten.
Mit seinen engen, schießschartenähnlichen Öffnungen ist der Wolfsziegel, zusammen mit Nageltüren und den mit Steinplatten belegten Türschwellen (gegen das Aufkratzen der Türen mit den Pfoten) ein gutes Beispiel für den Einfluß des Wolfes auf die bäuerliche Architektur".
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Im Frankreich/ Departement Var gibt es einen Ort Comps-sur-Artuby ( ...das Dorf ist Teil des Parc Naturel Regional de Verdon). Dort gibt es eine kleine Kirche, die Chapelle St. André. Das Dach ihres Kirchturms ist mit glasierten Dachziegeln gedeckt, auf deren Firstziegel kleine Pfeifen aufgesetzt/ eingearbeitet sind. Im Nordwind/ Mistral tönen diese Pfeifchen und sollen nach überlieferter Tradition die Wölfe abhalten – die es in dieser Gegend wohl schon seit langer Zeit nicht mehr gibt...
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Turm der Kapelle
St.André
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Nahaufnahme der
Firstziegel, den „Wolfsziegeln“ |
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Original-Firstziegel (Dank an Herrn Bernd Geisen Berlin, sowie
die Gemeindeverwaltung in Comps-sur-Artuby)... |
Kürzlich entdeckte ich in Gottersdorf im Freilichtmuseum Odenwald in der dort wiederaufgebauten alten Ziegelei mit einer netten Sammlung von "Feierabendziegeln" ganz ähnliche Ziegel wie oben zu sehen.
Es handelt sich dabei um "Firstziegel mit Schreckköpfen".
Im Kommentar zu diesen Firstziegeln heißt es:
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...die
beiden Firstziegel mit "Schreck-köpfen", unten die
Nahansicht... |
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...bei den zentralen Eintiefungen in Zeigefingerlänge und -dicke waren keine Öffnungen nach unten oder zu den Gesichtern hin feststellen. So konnten sich bei entsprechenden Windverhältnissen an den zentralen Löchern mit Sicherheit mehr oder weniger laute Pfeiftöne bilden. Ob die Eintiefungen speziell zu diesem Zweck hergestellt wurden oder ob die Tonbildung nur ein erwünschter Nebeneffekt war, konnte bisher nicht in Erfahrung gebracht werden... |
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Der
Ziegelmann |
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Verzeichnis der abgeschossenen Wölfe in Frankreich... . |
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Präparat eines Wolfes
im Naturkundemuseum
Karlsruhe |
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Hier ein Hinweis
(KVK) zum Bestellen des Buches von M.Soyez "Wolfsziegel"via
Fernleihverkehr/ Standorte des Buches in deutschen
Bibliotheken. Eine Wiederauflage
ist kürzlich im Stössel-Verlag erschienen.
Dankenswerterweise
schrieb mir ein Leser den Titel der deutschen Synchronisation des
Films:
"Wolfsziegel"
Französischer
Originaltitel: "La Tuile à Loups" gedreht von Henry
Grange, Regie Jaques Ertaud; zuletzt ausgestrahlt 27.1.1987 von HR3
(zuvor HR1 und BR).
Im ganzen Film ist allerdings kein
Wolfsziegel zu hören... :-((
Zum Nachlesen empfehlenswert ist das Buch von Daniel Bernard "Wolf und Mensch".
Ich wünsche allen Lesern der oben genannten Bücher eine wohlige Gänsehaut.....
Es gibt sogar noch jemanden, der Wolfsziegel aus Schieferplatten herstellt...
P.S.:
Legal
beziehen können Sie den Film als Kopie für Privatzwecke vom
Hessischen Rundfunk für eine Schutzgebühr von 50.-Euro.
...oder hier...
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Auf dem Weg zu einem funktionierenden Wolfsziegel…
Leider ist im Laufe der Zeit der tatsächlichen Anwendung von Wolfsziegeln bis heute das Wissen um funktionstüchtige Instrumente dieser Art verloren gegangen. Ich kenne eigentlich nur bildliche Darstellungen und vereinzelte Exemplare in den Cevennen. Diese Wolfsziegel habe ich aber selbst nie in Funktion erlebt. So ist der einzige Weg funktionierende, das heißt auch richtig tonerzeugende Instrumente zu erleben – sich selbst welche zu bauen…
Bei der Beobachtung der umgebenden Landschaft bei starkem Wind sind häufig nicht nur Windgeräusche zu hören, sondern auch regelrechte Töne.
Wenn diese Töne im Sinne von Karman Wirbelstraßen an Schlitzen, das heißt an langgestreckten offenen Lücken/ Schlitzen mit parallelen Kanten im Millimeter- allenfalls Zenitmeterabstand zwischen Tür und Türrahmen entstehen oder an langgestreckten zylindrischen Gegenständen von kleinem Durchmesser (Drähten/ Seilen von wenigen mm bis wenige cm Durchmesser), dann sind diese Töne oft nur wenig laut. Außer bei Sturm, wo zum Beispiel Überlandleitungen (Tonaufnahme, am besten mit Kopfhörern…) tief zu grollen beginnen oder die gespannten Taue von Segelschiffen weithin hörbar pfeifen. Diese Art der Tonerzeugung ist bereits lange bekannt und so hätte man einfach ein Tau oder einen ähnlichen zylindrischem, langestreckten Körper quer zur erwarteten Sturm-Windrichtung spannen können um einen funktionierenden „Wolfsziegel“ zu haben.
Warum sollte es aber ausgerechnet ein Ziegel sein? Gibt es eine Möglichkeit, die dem Wind ausgesetzten Öffnungen eines Ziegels zum Tönen zu bringen analog der Funktion von Flöten, die auch bei geringeren Windgeschwindigkeiten laute Töne von sich geben? Welche Gestalt sollten diese Windöffnungen haben?
Die Darstellungen von Wolfsziegeln haben alle offene, vielgestaltige Schlitze...welche Schlitzform bringt die sichersten Ergebnisse? Langgestreckte oder runde Öffnungen? Müssen diese Öffnungen zur windabgewandten Seoite geschlossen sein, oder sind auch offene möglich? Müssen die Schlitzwände zur windabgewandten Seite parallel sein oder sollten sie sich nach hinten verengen? Welches Verhältnis von Schlitzweite/ Schlitztiefe zu Schlitzlänge? Sollten die Schlitze nach ihren Enden hin geschlossen sein oder reicht eine genügende Schlitzlänge im Verhältnis zur Schlitztiefe aus um zu funktionieren?
Meines Erachtens haben die besten Chancen zum Tönen langgestreckte Schlitze mit einer rechteckigen Öffnung, also der senkrecht stehende Ziegel ganz links:
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Nachbildung eines Ziegels aus rotem Ton mit Schlitzen... |
...bleibt abzuwarten, was die Tests bei hohen Windgeschwindigkeiten ergeben. Hoffentlich fällt mir noch etwas anderes ein außer das Ding bei >80kmh aus dem Autofenster zu halten...ist doch etwas zu gefährlich für die anderen Verkehrsteilnehmer…
Oder...
...eine andere
Möglichkeit wäre analog einer Pfeife langgestreckte Hohlräume
mit Schalloch. Solche Pfeifen hört man öfters bei starken
Winden tönen – zum Beispiel Aluminium-Fahnenmasten mit
langgestreckten Nuten für die Seilführung der Hissvorrichtung
für die Fahne...ob solche Formen wohl in Ziegeln realisierbar
sind? Es käme auf einen Versuch an…
Untenstehend einige
Beispielbilder von Fahnenmasten an windexponierter Stelle in
Weinheim, auf
der Burgruine Wind-Eck – nomen est omen - und die
dazugehörige
Klangaufnahme. Bei stürmischem Wind war der Pfeifton
etwa 500m weit über das Grundelbachtal hinweg bis zum
Schlosspark zu hören, und das quer zur Windrichtung…!
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Frei im Wind stehender
Fahnenmast ohne(!) Fahne… |
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Nahaufnahme mit
niedergeholter Fahne rechts unten… |
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Detailaufnahme der Nut
für die Aufnahme des Fahnengeschirrs mit Verschiebeschlitten… |
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Alu-Fahnenmast im
Querschnitt, roter Pfeil |
Eine schöne französische Seite einer "Gesellschaft zum Studium des Wolfsziegels"...
(Anmerkung: Dieser Text darf mit meiner Genehmigung für die WIKIPEDIA-Enzyklopädie verwendet weden)
Anregungen, Ideen, Kritik, Fragen ;-)) oder erloschene Links...?
Oder haben Sie gar weitere Informationen aus anderen Ländern?
Dann Bitte
Mail an Kite
Musical
Instruments...
...Sie
geben mir damit die Möglichkeit, diese Seiten
für Sie
weiter
zu verbessern, Danke!
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von "Aeolsinstrumente"/ Kite Musical Instruments
All
Rights Reserved, Uli
Wahl
Englische Version folgt weiter unten...
A secret Aeolian warning-instrument in the dark of history
Those,
who enjoyed Jean-Marc Soyez' novel "The Wolf-Tile"
surely were made slightly shuddering by that reading...
The
novel happens in the mountains of Central-France at the beginning of
the 20 century. The inhabitants of a few villages are caught in a
winter-storm with massive snowfall. As long as anyone could remember
so much snow hadn't fallen and people are worried. Then, suddenly at
night, the mysterious wolf-tile can be heard, an old warning
instrument, the tilers built in the roof when the house was made,
long times ago. The farmers, practically cut off by the deep snow,
begin to prepare themselves to the attack of the wolves; the outcome
of the fight being uncertain...
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Stone hut in the French Cévenne-mountain in Central-France. A "wolf-tile"of stone with slits in cross-form is riding on the roof's perch.. |
Never before, I had so much difficulties to get informations about that subject while searching for some months now. Although the word "wolf-tile" (wolfsziegel) is well known in colloquial speech of Southern Germany, this special word couldn't be found even in large German dictionaries of several hundredthousands keywords...
Obviously there still exists some secret "knowledge" being passed on by word of mouth only...
The special aeolian instrument, which is sounded by the natural wind itself, was placed on the perch of the rural houses and served as a warning instrument, which had to function above all in winter.
It consisted either of special formed roofing-tiles
or of a combination of them, so a hollow room was built, which
sounded when blown by the wind. In case of being placed directly on
the flat part of the roof, the snow would have prevented a sounding
of the instrument.
So it was placed on the perch or on the ridge
of the roof.
On every point of the northern hemisphere local
inhabitants know certain wind directions bringing bad, stormy and
cold weather with snow; mostly eastern or northern directions.
So,
the "wolf-tile" had to be directed to these special "bad"
wind-directions. That means, it had to howl only in case of the
"right" wind direction, the wind additionally being very
strong. For example the kite-flutes
need a minimum wind-speed of 30km/h up to 60km/h; depending on the
shape of the wolf-tile this speed could be even more.
Recently, informations came from Mr. Michel Midy, who runs a real Wolf-Museum in France (Address: Musée du Loup (Itinérant) «Patrice Alric»; Château de l'Étang - 71 bis, rue de la Fouchardière 86100 Châtellerault; Tél.:+0033(0)549217450).
Mr. Midy writes the following about the French version of the "wolf-tile", analog called "tuile à loup" there:
"It's a matter of wind/ aeolian instrument, whose appearance is documented in a broad, mountainous band from the South-West Massif Central to the Auvergne. It has a main occurrence in the mountains of Cévennes in the départements of Lozère and Haute-Loire.
It is a roofing-tile or "une lauze" (Slate-like plate for roofing, made of natural stone; dependent on the region different material, for example "glimmer-slate", granite or limestone-slabs), which is perforated by some slits or holes, placed on the perch or on the ridge of the building so it will be free of snow at all times. Dependent on the region, the slabs are rough or trimmed by stone masons. They frequently are shaped in form of a sun, a star or a cock. In the département of Lozère, for example, they consist of granite and the slits often have the form of a christian cross.
Different forms of Wolf-Tiles
The natural wind, getting caught in the openings of the Wolf-Tile, which is directed to North-East or even East, produces a characteristic whistling sound from a certain windspeed onwards. That special sound indicates the beginning of the frightful, cold wind coming from Siberia (continental cold air masses), which is normally blowing (in France) for several weeks.
Simple Wolf-Tile
with four sound-holes
That special wind is announcing a lot of snow and
severe low temperatures; these conditions normally occur in January
or February and last several weeks.
«Oh alas, it
comes from the East!» a farmer of the French Cévennes, who didn't
know anything about meteorology, said in his dialect.
He would
express completely differently in case of the cold, rough North-wind
beginning to blow. For the man didn't fear the North-wind, because it
is seldom accompanied by snow and wouldn't stay for such a long time.
During these big bad storms, the wild animals of the mountains begin to suffer from sudden onset of coldness and hunger. The animals, which serve as food for the wolves, begin to disappear and in consequence of lacking food in the forests, the wolves are forced to approach to the farms and villages.
...Bad luck for all dogs, straying cats, chickens and sheep left behind alone on the meadows....
The Wolf-Tile is acting as an indirect warning- or announcing instrument for signalling the imminent invasion of the wolves. It doesn't serve to frighten the animals or keeping them away.
With is narrow, embrasure-like slits, the Wolf-Tile, together with nail-covered doors and slab-covered thresholds against the scratching with the paws, is a good example for the influence of the wolf on rural architecture".
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In the French Departement of Var there is a village Comps-sur-Artuby ( ...the village being a part of the Regional Natural Parc of Verdon). Up the hill can be found an old, little chapel named St. André. The roof of its bell-tower is covered with glazed tiles, onto its ridge tiles are mounted small whistles sounding when the North wind/ Mistral blows violently. The traditions has it, that by this acoustic device the wolves were prevented from entering the village – the wolves which were extincted a long time ago in this region; see below the French statistics of shot wolves...
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Tower of St.André
chapel
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Close up of the
ride-tiles, the „Wolf-Tiles“ |
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Recently I discovered in Freilichtmuseum Gottersdorf (open air museum) Odenwald some similar roof-tiles/ ridge-tiles as a part of a "knock-off-tiles" collection commented as follows:
"Ridge tiles with scaring heads".
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...close-up
of the two ridge tiles... |
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...from the central hole (length and size of a forefinger) no openings towards the faces nor to underneath could be discovered...
...good windspeeds provided, it would be no problem to generate
whistling sounds at the central hole. Whether these central holes
were especially shaped/ were intended to give a whistling sound
could not be found out yet... |
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The
tilemaker: |
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Statistics of the shot wolves in France . |
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Stuffed wolf in the
Museum of Natural History in Karlsruhe/
Germany |
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Wish all readers a gooseflesh....
There's even someone still making these traditional wolf-tiles near Mende, département Lozère, in the South-West of France...
For further reading I'd recommend the interesting book (in French or German) by Daniel Bernard/ "Wolf und Mensch"; "L'Homme et le Loup".
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A nice, informative page of a French
"Society for the study of the Wolf-Tile"...
Do you
know people, who manufacture such "instruments"?
Please
let me know, THANKS!
Ideas,
criticism, questions or some more links...?
Please
give me the opportunity, to improve these pages for you,
so please Mail
me up your opinion , thank YOU!
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